500 Jahre deutsche Bierreinheit

Die Deutschen meinen es ernst mit ihrem Bier. Und sie haben ihr Bier schon sehr lange ernst genommen. 500 Jahre lang, um genau zu sein.

Im Jahr 2016 wird Deutschland den 500. Jahrestag des Reinheitsgebots feiern. Im Jahr 1516 verfügte der Bayerische Staatsrat: "Darüber hinaus möchten wir betonen, dass in Zukunft in allen Städten, Märkten und auf dem Land Bier, Hopfen und Wasser als einzige Zutaten verwendet werden müssen.

Wer diese Verordnung wissentlich mißachtet oder übertritt, wird bestraft, indem die Gerichtsbehörden solche Fässer voll und ganz konfiszieren.

Das Gesetz sah vor, dass Brotprodukte wie Weizen und Roggen nicht in die Hände der Brauereien gelangen. Ursprünglich sollte es dazu dienen, Weizen und Roggen vor der Vergeudung zu bewahren, doch im Laufe der Zeit wurde das Gesetz zu einem Symbol für Reinheit und Exzellenz deutscher Biere.

Heute halten sich die meisten deutschen Brauer noch an das Reinheitsgebot und dessen Bedingungen, so dass deutsche Biere nur aus Gerste, Hopfen, Wasser und Hefe bestehen (im 17. Jahrhundert gesetzlich hinzugefügt). Der Deutsche Brauerverband bemüht sich seit langem um die Anerkennung des Reinheitsgebots durch die UNESCO als Teil der Immateriellen Kulturellen Erbenliste, die die französische Gastronomie und die koreanische Kimchi-Herstellung anerkannt hat.

Obwohl die Immateriellen Kulturerbe-Listen nicht so berühmt sind wie ein UNESCO-Weltkulturerbe, versucht die UNESCO, diese immateriellen Elemente bekannter zu machen und sie zu schützen, insbesondere für jene immateriellen Elemente, die dringend geschützt werden müssen, wie die traditionelle Herstellung von Kuhglocken in Portugal.

Der Deutsche Brauerverband hofft, dass die Anerkennung der UNESCO auf die außergewöhnliche Bedeutung und Reinheit deutscher Biere aufmerksam macht.

Zur Feier des 500. Jubiläums des Reinheitsgebots finden 2016 in ganz Deutschland folgende gastronomische Veranstaltungen und Festivals statt: